Silvester ist für die Feuerwehr die einsatzreichste Zeit des Jahres. Auch in Duisburg sind die Rettungskräfte verstärkt im Einsatz gewesen. Neben der Berufsfeuerwehr waren wieder mehrere Freiwillige Feuerwehren auf den Wachen und in den Gerätehäusern.

23 Feuerwehrleute des Löschzugs Homberg waren im Dienst. Ob es wirklich eine heiße Nacht wird, ist dabei in jedem Jahr eine Überraschung. Es gab Jahre, in denen eine Gärtnerei brannte, Balkone an Hochhäusern, aber auch mal nur eine Mülltonne.

Für den Löschzug Homberg begann der Dienst um 18 Uhr, wenn die Feuerwehrleute mit ihren verschiedenen Funktionen auf den Autos eingeteilt und danach das Material gecheckt wurde, damit die Atemschutzgeräte und Pumpen auch vernünftig funktionieren.

Zwar gibt es auf der Wache keinen Alkohol, aber einige Silvestertraditionen werden trotzdem gelebt. „Dinner for One“ wird in jedem Jahr geguckt. Wie in der Gesellschaft geht auch durch den Löschzug ein Riss zwischen Freunden und Feinden der Sendung. Der Rest spielt dann halt ein Spiel oder unterhält sich anderweitig.

Gegen 20:15 Uhr ging das erste Mal der Melder. Die Drehleiter muss mit einem besonderen Anbauteil, dem „Rescueloader“, ausrücken. Dieses spezielle Anbauteil dient zur Rettung von stark übergewichtigen Personen aus höheren Etagen.

Bis Mitternacht blieb es danach ruhig. Traditionell stößt die Einsatzmannschaft mit alkoholfreiem Sekt oder Orangensaft an. Bis wir zum ersten Einsatz ausrücken mussten, war es kurz vor Eins. Die Feuerwehrleute der anderen Wachen und Löschzüge mussten schon eher ran. Nach null Uhr steigt das Einsatzaufkommen schlagartig an. Eine Brandmeldeanlage in einem Krankenhaus im Duisburger Süden und ein gemeldeter Wohnungsbrand in Marxloh waren die ersten größeren Einsätze des neuen Jahres.

Den Löschzug forderte schließlich eine Brandmeldeanlage in einem Hochhaus an der Ottostraße. Zu einem der dortigen Gebäude fährt der Löschzug an Silvester eigentlich immer; sei es, weil Raketen Balkone in Brand gesetzt haben oder weil jemand die Brandmeldeanlage ausgelöst hat. Oben angekommen, konnte der erstvorgehende Trupp keinen Grund für ein Auslösen des Melders feststellen – Fehlalarm.

Um kurz vor drei wurde es noch einmal stressig. Gemeldet wurde ein Wohnungsbrand in Rheinhausen mit Menschenleben in Gefahr. Da einige der dortigen Kräfte noch bei anderen Feuern gebunden waren, wurde der Homberger Löschzug zur Unterstützung entsandt. Auf halber Strecke konnte die Alarmfahrt aber abgebrochen werden: Es hatte nur ein Handtuch auf einem Balkon gebrannt.

Um 3:15 Uhr wurde damit der letzte Neujahrseinsatz für den Löschzug Homberg beendet – auch im restlichen Stadtgebiet wurde es inzwischen ruhiger.


Anmerkung der Redaktion: Unser Autor Paul Paschmann ist selbst Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Homberg.