In den USA lichtet sich das Thema so langsam: Mit dem neuen US-Präsidenten ist wieder Ruhe und Frieden eingekehrt. Die US-Bürger haben längst nicht mehr die Sorge, am nächsten Morgen aufwachen zu müssen und zu sehen, wie ihr Land kurz vor einem Bürgerkrieg steht, angefacht vom eigenen US-Präsidenten.

Der Kontrast zum Zustand vor einem Jahr könnte in diesen Tagen nicht größer sein: Der alte rassistische US-Präsident entflammte absichtlich ein Feuer an einem Pulverfass, das nicht mehr so schnell zu löschen war! Der Mord an George Floyd durch einen rassistisch agierenden Polizisten war dabei nur ein weiterer fallender Dominostein – aber nach vier Jahren Hetze und Spalterei der schwerwiegendste! Unbestreitbar: Die Sache, worüber dank der Black-Lives-Matter-Bewegung diskutiert wird, ist richtig und notwendig.

Aber in einem hat der frühere Präsident Recht: Es muss Recht und Ordnung bei den Demonstrationen herrschen! Wenn man sich die Bilder aus US-amerikanischen Großstädten anschaut, von zerstörten Geschäften und Randalierern in der Nacht, wird es deutlich, warum Trump mit seiner Kritik am Verlauf der Demonstrationen Recht hat. Und nun kommen wir auch zum springenden Punkt: Haben sich die Anführer dieser Bewegung jemals von den Randalierern in jenen Nächten distanziert? Nein!

Und damit trägt diese Bewegung ebenfalls zur Spaltung der amerikanischen Gesellschaft bei und ist ein Teil des Problems. Es gibt zwar keine „offiziellen“ Mitglieder, jede(r) kann an diesen Demonstrationen teilnehmen – nur sollte nicht jede(r) erwünscht sein, v.a. keine wutentbrannten Randalierer. Die Abgrenzung gegenüber Polizeigewalt ist ein positives Signal! Schade, dass es nicht analog bei schwarzen Schafen in den eigenen Reihen geschieht … Und deshalb kann ich die Black-Lives-Matter-Bewegung – auch wenn deren Zweck der Schritt ist, den die USA gehen muss – nicht unterstützen.

Es ist richtig, dass einige große Entdecker für die fast vollständige Auslöschung der Indianer verantwortlich sind und auch durch den Sklavenhandel reich wurden. Aber dafür deren Statuen posthum zu erhängen oder zu köpfen gleicht einem mittelalterlichen Gemätzel. Man muss es sich klarmachen: Man erhängt sie quasi nachträglich!

Aber es bedarf keiner posthumen mittelalterlichen Hinrichtung, sondern einer historisch-kritischen Auseinandersetzung mit den Handlungen der vergangenen Entdecker und deren Epochen. Dafür müssen die „Errungenschaften“ der Entdecker in jenen Zeiten kritisch untersucht werden. Denn die Auslöschung ganzer Indianerstämme war früher eine Aktion, wofür man als Soldat oder Offizier „viel Lametta“ bekam. Heutzutage wäre es unvorstellbar, zu der damaligen Zeit aber nicht!

Ferner machen die Demonstrierenden einen weiteren schwerwiegenden Fehler: Klar, der Mord an George Floyd war Rassismus und psychopathisch pur, v.a. wenn man sieht, dass er gar nicht atmen konnte und schreiend nach seiner Mutter flehte. Nun übertragen die Demonstranten aber diesen Mord auf die allgemeine Arbeit der Polizei. Sicherlich herrscht innerhalb der Poliziei rassististisches Gedankengut. Andererseits müsste man auch die Perspektive auf die Seite der Polizei wechseln. Denn nun ist es so: Die Polizei ist in den USA klar überfordert. Häufig haben die meisten Polizisten nur eine Grundausbildung von wenigen Wochen, bevor sie in den Dienst geschickt werden. Besonders in Ghettos sind die unerfahrenen Polizisten völlig überfordert. Dabei stehen hauptsächlich Afroamerikaner unter Beobachtung, welche drogenabhängig oder kriminell sind. Deshalb gerät diese Personengruppe im Fall der Fälle schnell unter Verdacht. Dass statistisch mehr Afroamerikaner kriminell sind, liegt jedoch eher daran, dass Afroamerikaner nicht die Chancen haben, aufzusteigen, anders als bei weißen Amerikanern!

Um Missverständnisse zu vermeiden: Rassismus ist eine verallgemeinerte auf einer pseudowissenschaftlichen Theorie fußende Haltung, um Unterschiede im Umgang mit Menschen verschiedenen Aussehens zu legitimieren. Diese vollkommen falsche Theorie hat mit unserer modernen Welt nichts zu tun. Biologisch wurde schon längst festgestellt, dass es zwischen Europäern und Amerikanern, Afrikanern, Asiaten und Südamerikaniern keine entscheidenden genetischen Unterschiede gibt – die ohnehin keine „Rassen“ legitimieren. Insofern ist Rassismus eine grundlegend falsche Annahme, beruhend auf falschen Tatsachen!

Um Rassismus zu bekämpfen – wenn es überhaupt möglich ist, Rassismus ganz vom Antlitz der Erde auszulöschen – wäre es der schlimmste Fehler, Feuer mit Feuer zu bekämpfen: Denn dies würde nur zu mehr Feuer führen: Der Kampf gegen Leute, die andere Menschen aufgrund deren anderen Aussehens hassen, im Gegenzug selbst mit Hass und Gewalt zu überziehen, ist absurd. Es geht in eine vollkommene falsche Richtung: Hass gegen Hass erzeugt immer mehr Hass. Gewalt gegen Gewalt erzeugt mehr Gewalt. Ein solcher Ansatz im Kampf gegen Rassimus sorgt letzten Endes dafür, dass sich diese Leute, in ihren Ansichten und ihrem Glauben an eine „Verschwörung“ noch weiter radikalisieren. Das Resultat: Noch mehr Gewalt, noch mehr Hass und eine noch tiefere Spaltung! Schade, dass die Black-Lives-Matter-Bewegung diese Zusammenhänge noch nicht verstanden hat. Wer weiß jedoch schon, was einen am Ende des Tunnels erwartet…