Seit genau 34 Jahren feiern wir die Einheit Deutschlands am 3. Oktober. Doch was hat es mit dem deutschen Nationalfeiertag auf sich und was feiern wir genau?

Warum feiern wir?

Seit dem 3. Oktober 1990 wird der Zusammenschluss West- und Ostdeutschlands zu einem gesamtdeutschen Staat gefeiert. Am 3. Oktober 1990 trat der Einigungsvertrag in Kraft, in dem geregelt ist, dass die DDR (Deutsche Demokratische Republik) formal aufgelöst und der BRD angegliedert wird. Der 3. Oktober 1990 als Auflösungsdatum der DDR wurde in einer Sondersitzung der Volkskammer am 22. August 1990 vom ehemaligen DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière festgelegt und erklärte, dass die DDR dem Geltungsbereich des Grundgesetzes beitrete.

Der Einigungsvertrag

Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik – 
entschlossen, die Einheit Deutschlands in Frieden und Freiheit als gleichberechtigtes Glied der Völkergemeinschaft in freier Selbstbestimmung zu vollenden, 
[…]
im Bewußtsein der Kontinuität deutscher Geschichte und eingedenk der sich aus unserer Vergangenheit ergebenden besonderen Verantwortung für eine demokratische Entwicklung in Deutschland, die der Achtung der Menschenrechte und dem Frieden verpflichtet bleibt, 
in dem Bestreben, durch die deutsche Einheit einen Beitrag zur Einigung Europas und zum Aufbau einer europäischen Friedensordnung zu leisten, in der Grenzen nicht mehr trennen und die allen europäischen Völkern ein vertrauensvolles Zusammenleben gewährleistet, 
[…] 
sind übereingekommen, einen Vertrag über die Herstellung der Einheit Deutschlands mit den nachfolgenden Bestimmungen zu schließen

Eingangspräambel des Einigungsvertrages

Der Einigungsvertrag regelt unter anderem den Aufbau und die Verwaltung der neuen Bundesländer. Berlin löste damit die Bonn als Bundeshauptstadt ab. Darüber hinaus führt der Vertrag in Artikel 2 den einzigen bundesrechtlichen Feiertag Deutschlands ein, den Tag der Deutschen Einheit, um das Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutschen nach jahrzehntelanger Trennung zu fördern und die innere Einheit zu festigen.

Ist die Einheit nach außen auch eine Einheit nach innen?

Die Einheit Deutschlands fand unter den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl statt und kostete der BRD sehr viel Geld, da sie sich auch bereit erklärte, die Schulden der DDR zu übernehmen. Die 45 Jahre dauernde Trennung der beiden deutschen Staaten haben Spuren hinterlassen: Unterschiede und Disparitäten zwischen Ost- und Westdeutschland gibt es heute noch. In den „Neuen Bundesländern“ sind die Menschen tendenziell weniger zufrieden mit dem politischen System. Außerdem gibt es große Einkommens- und Vermögensunterschiede zwischen Ost und West. Trotz der Bemühungen des Bundes durch immense Transferleistungen, die neuen Bundesländer wirtschaftlich zu entwickeln und wettbewerbsfähig zu machen, kann Ostdeutschland immer noch nicht mit der Wirtschaftskraft der „alten Bundesländer“ mithalten.

Austragung des Feiertages

Jedes Jahr richtet diejenige Landeshauptstadt des Bundeslandes die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit aus, das den Vorsitz des Bundesrates inne hat. 2024 veranstaltet die Landeshauptstadt Schwerin die offizielle Feier zum Tag der Deutschen Einheit. Außerdem ist am 3. Oktober die Beflaggung aller öffentlichen Institutionen und staatlichen Behörden angeordnet.

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