Es war eine dunkle Nacht. Ein kalter Wind wehte durch die Stadt und das Licht der letzten Straßenlaterne ging aus. Ein Vorhang in einem Haus worde zugezogen. Nebel überzog die Straße und man konnte nicht einmal mehr die eigene Hand vor Augen sehen. Dann geschah es: Vier große Vögel flogen lautlos über die Straße. Jeder Mensch, der dort wohnte, war inzwischen eingeschlafen. Und würde nie wieder aufwachen…

Mia wachte auf. Sie schüttelte sich einmal, und zwar so, als ob sie ihren Albtraum von sich abschütteln wollte. Die Erinnerung an ihn verblasste bereits. Nur diese Vögel und der Nebel… „Das war nur ein Traum. Alles gut.“, flüsterte sie sich selbst zu. Dann überredete sie sich selbst, ihre müden Beine aus dem Bett zu ziehen. Alles tat ihr weh, Mia hatte gar nicht gut geschlafen. Sie rappelte sich auf und ging die Treppe runter, um sich fertig zu machen. Mia wusch sich ihr Gesicht extra mit besonders kaltem Wasser, um sich endlich frisch zu fühlen, aber das funktinierte nicht. Nach dem erfolglosen Frischmach-Versuch ging sie Frühstücken. „Du siehst aber blass aus!“, empfing ihre Mutter sie. „Nicht, dass du krank wirst“. „Nein, nein“, stöhnte Mia. Wieso musste ihre Mutter sich immer so viele Sorgen machen? Aber dieses Mal hatte ihre Mutter Recht, ihr ging es wirklich nicht gut. Doch sie hatte keinen Grund, das ihrer Mutter zu sagen.

Nach dem Früshtück huschte Mia in ihr Zimmer und ließ sich auf ihr Bett fallen. das mulmige Gefühl in ihr wollte einfach nicht verschwinden. Was war nur los? Das Ganze konnte doch nicht einfach nur an einem blöden Albtraum liegen. Vielleicht hatte sie ja etwas Falsches gegessen? Aber ganz tief in ihrem Inneren wusste sie, dass das nicht sein konnte. War es also vielleicht doch der Traum…?

Mia wollte nicht weiter darüber nachdenken. Sie musste sich ablenken. Und sie wusste auch wie: Mia schnappte sich ihr Handy und rief ihre beste Freundin Felicitas an. „Hi Feli, möchtest du zu mir kommen? Mir ist langweilig.“ Mia wollte Felicitas nicht den wahren Grund der Einladung verraten. Sie wollte einfach kein Drama wegen ihrer Krankheitsgeschichte. Feli meinte am Handy: „Ne, sorry, ich kann nicht. Meine Tante, äh… feiert heute ihre Hochzeit.“ „Oh, alles klar. Vielleicht morgen?“ „Ja, vielleicht“, antwortete Felicitas. Sie klang irgendwie verlegen… Aber Mia wollte das jetzt nicht hinterfragen. Sie vertraute ihrer BFF über alles! „Tschüss Mia!“ „Tschüss Feli!“, sagte Mia und legte noch vor Felicitas auf. Das hatte wohl nicht geklappt, also musste Mia sich etwas anderes einfallen lassen. SIe beschloss, einfach ihr Lieblingsbuch zu lesen. Diese Heilmethode konnte Wunder wirken… Mia ließ sich auf ihren Sitzsack fallen und begann zu schmökern.

Mia hatte gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit vergangen war. Sie hatte ganze fünf Stunden gelesen! Aber da sie drei Bände ihrer Lieblingsbuchreihe gelesen hatte – einige Bände dort waren ziemlich dick! – war das nicht sehr verwunderlich. Aber trotzdem war ihr Albtraum als kleiner Hintergedanke in ihrem Kopf geblieben. Nun drängte er sich allmählich wieder in ihr Bewusstsein. Mia wurde sich immer bewusster, dass dieser Traum etwas Wichtiges zu bedeuten hatte. Sie musste dem auf den Grund gehen! Was hatte es mit den Vögeln auf sich? Und was hatte der Nebel versteckt? Etwas war im Gange, das wusste Mia. Und sie musste herausfinden, was! Sie würde nachforschen, bis sie wusste, was diese Vögel zu bedeuten hatten…

– Fortsetzung folgt –