Es herrscht Krieg! Auf der gesamten Welt, unter fast allen Menschen und seit Hunderten von Jahren! Dieser Kampf hält seit langem die gesamte Welt in Atem und spaltet die Menschen: Kapitalismus oder Kommunismus? Was ist hier gut, was böse? Dies fragt sich die Menschheit im Grunde schon seit Beginn der Französischen Revolution, nur sollte man keine schnelle Antwort erwarten. Jedoch scheint eine schnelle Entscheidung nach über zweihundert Jahren Bedenkzeit schon langsam erforderlich zu sein.

Auch beziehen sich noch viele Kommunisten und Politiker aus Reihen der Linken und der SPD bei ihrer Kritik an der Marktwirtschaft stets auf das sog. „Kapital“ von Karl Marx und Friedrich Engels aus dem 19. Jahrhundert. Doch hierbei erweist sich die erste Unschlüssigkeit: Eins ist nicht gleich Zwei. Das 19. Jahrhundert ist nicht gleich das 21. Jahrhundert! Arbeit von gestern ist nicht gleich Arbeit von heute! Die Arbeitsbedingungen zur Zeiten der Industrialisierung waren zugegebenermaßen unmenschlich und quasi Folter: zu hohe Arbeitszeiten, kaum Arbeitsschutz, keine Versicherungen und niedriger Lohn und auch keine unterstützende Organisationen, wie Gewerkschaften.

Und jetzt im 21. Jahrhundert?

Regulierungen bei den Arbeitszeiten, größtenteils Arbeitsschutz, Versicherungen und Mindestlohn sowie etliche Gewerkschaften, wie z.B. „ver.di“ oder die „IG Metall“ und verschiedene „Arbeiterparteien“, wie die „Linke“ oder die „SPD“.

Ergo: Es hat sich viel in Sachen Arbeit und Soziales verbessert, auch wenn – zugegebenermaßen – noch nicht alles perfekt ist. Sich jedoch auf das 19. Jahrhundert zu beziehen, ohne den historischen Kontext zu kennen, ist absurd!

Auch muss man das Kleingedruckte der kommunistischen Anleitung lesen: Denn der Kommunismus besagt, dass alle Menschen gleich sein und gleich frei sein sollten. Letzteres ist m.E. zu unterschreiben. Beim Teil der Gleichheit muss man jedoch zwischen humaner und materieller Gleichheit unterscheiden:

  • Sogenannte „Rassen“ gibt es nicht, höchstens andere Ethnien und Kulturen.
  • Alle Religionen, sofern sie tolerant sind und auch selbst andere Religionen akzeptieren, sind willkommen.
  • Ein Mensch darf nicht wegen irgendeiner „nachteiligen“ Eigenschaft benachteiligt werden, insbesondere nicht aufgrund des Geschlechts.

Doch der Kommunismus sagt auch, dass alle Menschen das gleiche haben sollten, sprich das gleiche Einkommen, das gleiche Eigentum und den gleichen sozialen Status. Allein hier liegt ein falscher Fokus in Bezug auf die materielle Gleichheit vor:

Zwar sind alle Menschen gleich und haben auch die gleichen Rechte, erbringen aber nicht die gleiche Leistung. Schon in der Schule gibt es Schüler, welche Leistung erbringen und gute Abschlüsse erzielen, aber auch faule und miserable Schüler. Sollten nun die Leistungsstarken dasselbe verdienen, wie die Leistungsschwachen? Sollte nicht eher Leistung belohnt, statt mit Faulheit gleichgesetzt zu werden?

Allein, dass es Menschen geben wird, die nach mehr Materiellem und mehr Macht streben, macht eine kommunistische, schöne Welt aus dem Bilderbuch, sehr schnell zu Bruch. Von Stalin bis zu Kim Jong-Un reicht die Liste von machtstrebenden „Kommunisten“. In der Sowjetunion und in Nordkorea sind aber nicht alle Menschen gleich, schon einmal gar nicht aufgrund der Wirtschaftsform.

Die Planwirtschaft als wirtschaftliches Pendant zur Marktwirtschaft hat verschiedene Staaten in Asien und Südamerika in einen tiefen Teufelskreis geführt und lässt nun den wirtschaftlichen Bankrott erwarten. Noch immer haben sozialistische Staaten, wie Nordkorea oder Venezuela, mit wirtschaftlichen Hürden zu kämpfen. Schade nur, dass man beim Sprung zum wirtschaftlichen Wohlstand immer an dieser Hürde namens Planwirtschaft scheitern wird. Die Sowjetunion oder auch die DDR sind wohl die besten Beispiele für sozialistisch-bedingte hohe Staatsschulden und zu geringe Investitionen in den Markt, für die Unternehmen.

Natürlich ist auch beim Kapitalismus nicht alles perfekt. Vom Kapitalismus als beste Alternative zum Kommunismus, kann auch nicht die Rede sein:

  • übertriebene Ungleichheit der Gehälter – so sollte das Kranken- und Pflegepersonal mehr Geld wegen ihrer Leistungen bekommen
  • ungleichen Chancen von Kindern, welche in Armut aufgewachsen sind, statt gleiche Bedingungen zu schaffen und so zu belohnen, wer Leistung erbrignt oder nicht.
  • Top-Manager, in den obersten Etagen von Banken und globalisierter Unternehmen, welche mehr Geld bekommen als nötig. Jedoch sollte man hier die Einschränkung machen, dass sehr wohl viele dieser Manager und Unternehmer einem enormen Druck ausgelastet sind, viel Arbeit und Leistung vollbringen und auf einem Schlag alles verlieren können, was sie sich mühevoll aufgebaut haben. Somit ist ihr hohes Gehalt ein Verdienst für einen hohen Stresspegel und vollbrachte Leistung.

Ein totalkapitalistisches System, im Stile der USA, ist ebenfalls menschenverachtend und egoistisch, so wie der Kommunismus. Nichtsdestotrotz ist mir ein Kapitalismus nach sozialen Aspekten lieber, mit dem Staat als Regelmacher für ein soziales Marktwirtschaften.

Also: Kein sozialer Sozialismus, stattdessen ein sozialer Kapitalismus: Die soziale Marktwirtschaft!